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Teil 4 - Schule und Kindergarten

Zusammenfassung von Bernd Reitz

„Die Nieder-Gemündener sind ein gescheites Völkchen“. 

Wer will da widersprechen?

Diese Feststellung traf der Chronist  und damaliger Schulleiter Karl Erb 1957 in der Festschrift zum Kreiserntedankfest. Er begründet seine Aussage unter anderem damit, dass man schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Nieder-Gemünden zur Schule ging.

Der schulischen Entwicklung insgesamt ist dieser Bericht gewidmet. Die Schulgebäude und ihre Geschichten gehören zu Nieder-Gemünden.

Dazu ein paar historische Daten:

Genaue Angaben über die Anfänge eines geordneten Schulwesens in Nieder-Gemünden fehlen. Dennoch ist festzustellen, dass die Schule in Nieder-Gemünden zu den ältesten Schulen des Altkreises Alsfeld gehört.

Bereits 1532 sollen Lehrer in Nieder-Gemünden tätig gewesen sein, worauf Heberegister hinweisen. Mit Sicherheit ist ab 1595 ein Schulbetrieb feststellbar. Historische Quellen, insbesondere eine Arbeit von Lehrer Georg Kemmer, verweisen auf einen Lehrer Hans Koch in 1633.

Als außerordentlicher Hinweis und heute völlig unvorstellbar ist, dass Schule und Lehrer selbstverständlich bezahlt werden mussten:

Das in die „Schuleschicken“ musste in bar oder in Sachwerten z. B. Holz und/oder Eier bezahlt werden.

Dazu die Chronik: „Und dieweil…. Die Schulmeister sich beklagen, dass ihnen des Winters von den Kindern nicht, wie geschehen solt, Holtz in die Schul gebracht…. Oder aber auch das Holtz dem Herkommen nachgeliefert werden sollte.“

Für die „armen Leute“ wurde in 1724 in Nieder-Gemünden eine sogenannte Freischule gegründet, die sowohl im Sommer als auch im Winter besucht wurde. Das Schulgeld fiel damit weg, der Schulmeister musste aus dem Gemeindesäckel besoldet werden. Die sehr geringe Vergütung bestand in der Hauptsache aus Naturalien (Schulhafer, Schulkorn) und einem kleinen Geldbetrag, der ausgezahlt wurde. Kleine Nebenverdienste wie Glöcknerdienst, Vorsänger- oder Kantoren- und schließlich Organistendienst besserten das spärliche Gehalt auf.

Im Jahr 1800 führte Nieder-Gemünden die Lernmittelfreiheit ein, für arme Kinder zahlte jeweils die Gemeinde und die Kirche die Hälfte der Schulkosten.

Bereits im November 1891 wurde dem Lehrer Rücker, der mehr als 53 Jahre treue Dienste im Schulwesen in Nieder-Gemünden tat, durch Bürgermeister Berg die Ehrenbürgerrechte von dem Dorf verliehen.

Wo jedoch befand sich das Schulhaus?

Dazu gibt es erst seit 1857 gesicherte Erkenntnisse. Ein altes Schulhäuschen hat demzufolge unterhalb des jetzigen Rathauses der Gemeinde Gemünden gestanden. Es muss auf dem Grundstück in der Brunnengasse gestanden haben, dazu später mehr. Die Informationen aus 1857 geben folgende Aussagen: “Das alte Schulhäuschen hatte gar kleine Fensterchen, erblindete Scheiben und ein Strohdach. In seinem Innern waren zwei kleine Stuben und ein Kämmerchen“.

Das Leben selbst war nicht mit dem von heute zu vergleichen, die Zeit war sehr arm, in einer Chronik berichtet Pfarrer Lotz (1852-1871 Pfarrer in Nieder-Gemünden). „noch vor 50 Jahren, also um das Jahr 1800, galt Nieder-Gemünden für ein sehr armes Dorf. Ältere Leute erzählten, es seien früher fast nur kleine, einstöckige Hütten mit Strohdächern und kleinen Fenstern vorhanden gewesen. Auch seien die Leute ganz ärmlich einhergegangen. Die meisten Frauen barfuß in zerlumpten Röcken. Die Menschen waren von ihren kleinen Landwirtschaften abhängig und haben mit Mangel und Not zu kämpfen“.

Wenn wir in 2020 durch das Dorf gehen, so müssen wir uns immer vergegenwärtigen, dass sich das heutige Ortsbild erst in den letzten drei Jahrhunderten so entwickelt hat. Dem aufmerksamen Spaziergänger seien dazu auch die Jahreszahlen auf den Fachwerkhäusern, die auf das Erbauen hinweisen, empfohlen.

Die Schule war für lange Jahre (bis 1964) in dem Gebäude des heutigen Rathauses (erbaut 1814) untergebracht. Dieses Gebäude wurde 1936 umgebaut, von da an war u.a. die Scheune des Schulleiters ein Schulsaal.

Bis 1935 war Ernst Lotz Lehrer, welch ein Zufall, er war der Onkel von Gerlinde Reitz, der Ehefrau des Schreibers dieser Zeilen.

Auch Lehrer Weingärtner aus den Kriegszeiten ist älteren Mitbürgern noch bekannt.

Als 1946 die Bevölkerung durch den Zuzug von Heimatvertriebenen um die Hälfte anwuchs, entschloss man sich, die Scheune des ehemaligen „Blößerschen Anwesens“ in der Eckengasse (heutige Brunnengasse, im Volksmund das „Braune Haus“) umzubauen. In 1949 wurde dort zugleich eine Lehrerwohnung eingerichtet. Damit war dieser Schulsaal ca. 200 m von dem eigentlichen Schulgebäude entfernt; jedoch etwa da, wo die Geschichtsbücher auf das erste Schulgebäude in Nieder-Gemünden verweisen; siehe oben.

In dem Anwesen wurden auch täglich die frischgekochten Mahlzeiten für die „Schulspeisungen“ vorgenommen.

Ebenso gab es in Nieder-Gemünden in den 1950 er Jahren eine Volksbücherei.

Am Rande sei dazu erwähnt, dass bis in die 1960 er Jahre auch die Kreisberufsschule Schulräume in Nieder-Gemünden nutzte.

Die ständig ansteigenden Anforderungen an das Wissen und Können heranwachsender Generationen führten in den 50 er und 60 er Jahren des letzten Jahrhunderts zu weitgehenden Schulreformen; dies auch in baulicher Hinsicht. So ist unter „Schulsorgen in Nieder-Gemünden“ am 23.1o. 1959 im Alsfelder Kreisanzeiger Folgendes zu lesen:

„Eine eingehende Aussprache (in der Gemeindevertretersitzung) fand über den geplanten Schulhausneubau statt. In die engere Wahl waren der Platz am Wiesenweg unmittelbar an der Burg-Gemündener Straße und das große gemeindeeigene Gelände am Kammberg gezogen worden, Exkurs: andere Quellen verweisen auf das jetzige Grundstück von Karl und Arno Schmitt im Ruhweg. Der Platz am Kammberg wurde übereinstimmend als der zweckmäßigere erachtet.“

Gleichzeitig gerieten die Verhandlungen zur Frage der Realisierung einer Mittelpunktschule in Nieder-Gemünden ins Stocken. Der Besuch eines „Regierungsassessors“ war in diesem Zusammenhang ein “Reinfall“, so die Chronik.

Die bis dahin genutzten Schulräume platzten aus allen Nähten, in 1960 wurden in der Unterstufe (bis 4. Schuljahr) 42 Schüler  und in der Oberstufe (bis 8. Schuljahr) 62 Nieder-Gemündener Kinder unterrichtet, dies sollte bis 1965 auf 142 ansteigen. Schon an Ostern wurde in Folge des Schulraummangels im Schichtdienst unterrichtet; dies ist heute nicht vorstellbar. Außerdem war landesweit die Einrichtung eines 9. Schuljahres vorgesehen, bis dahin endete die allgemeine Schulpflicht mit Absolvierung der 8. Klasse.

Im Wissen um diese Herausforderungen beschlossen die Gemeindevertreter Nieder-Gemündens im Oktober/November 1959 im Alleingang ein neues Schulgebäude zu errichten. Da dafür die Mittel aus der sogenannten Mittelpunktschulförderung eher spärlich erwartet wurden, beschloss das Parlament zur Finanzierung die Abholzung eines schlagreifen Fichtenbestandes in der Gemarkung  „Auf dem Strauch“.

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Von oberen Behörden wurde zum Einen der Holzeinschlag wegen  u.a. eines fehlenden Finanzkonzeptes für den Schulneubau untersagt, zum Anderen machten die Pläne für eine Mittelpunktschule in Nieder-Gemünden Fortschritte: Dazu der „Aufmacher“ im Alsfelder Kreisanzeiger vom 18.2. 1960: „Schulzentrum für Nieder-Gemünden in Sicht“.

Bereits am 1.3. 1960 ist nach einem Treffen beim Regierungspräsidenten in Darmstadt (das Regierungspräsidium Gießen wurde erst später geschaffen) zu lesen:

„Regierungsassessor Kerner betonte, die Fortschritte der Wissenschaft, der Industrialisierung und Technisierung verlange von der Landschule ein breites Bildungsniveau. Dies sei nur durch zentral zusammengefasste Mittelpunktschulen möglich. Als Beispiel führte er die guten Schulverhältnisse der nordischen und östlichen Länder an, die unseren um Jahrzehnte voraus seien“.

Anmerkung des Verfassers: Wie sieht dies eigentlich in Zeiten der Industrialisierung 4.0 in Deutschland in 2020 aus?

Die Zeitung von damals weiter: „….. versicherte die Regierungskommission Bürgermeister Schäfer die Verwirklichung des bereits in der Planung befindlichen Mittelschulbauprojektes zu. …. Auch dann, wenn die angesprochenen Gemeinden ihre bisherige ablehnende Haltung beibehalten sollten“.

Am 6. Juni 1961 informierte Bürgermeister Schäfer die gemeindlichen Gremien, das Raumordnungsprogramm für den ersten Bauabschnitt der Schule und damit auch die Genehmigung der Landesregierung für den Schulneubau würden vorliegen. Welch ein Meilenstein für das Schulwesen in Nieder-Gemünden.

Bereits am 31. August in 1961 lagen die Pläne für die modernste Schule des Kreises Alsfeld fix und fertig vor. Nieder-Gemünden wartete auf die Baugenehmigung der Pläne von Architekten Helmut Büchner. Gebaut werden sollte in zwei Bauabschnitten, die ursprünglichen Baukosten lagen bei 730.000,00 DM. Bürgermeister Schäfer meinte jedoch:

„Diese Summe ist viel zu hoch, der Kubikmeter umbauten Raumes sei mit 120,00 DM viel zu hoch angelegt“.

Nachdem in der Dezembersitzung der Gemeindevertreter über die Zusage eines Landeszuschusses von 400.000, 00 DM informiert wurde, war mit Baubeginn 1962 zu rechnen.

Der Baubeginn und die Realisierung liefen voll im Plan, sodass am 3. Oktober 1964 die erste ländliche Mittelpunktschule mit ihrem 1. Bauabschnitt ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

Nieder-Gemünden hatte schnell seine Schule, Berlin heute noch immer nicht seinen Flughafen.

Dem Schulverband gehörten die Gemeinden Bleidenrod, Hainbach, Nieder-Gemünden, Otterbach und Rülfenrod an.

Der 12. Oktober 1968 war für den Schulverband ein ebenso denkwürdiger Tag; die Fertigstellung des 2. Bauabschnitts, der mit der Errichtung der Turnhalle seinen Abschuss fand, wurde in einem würdigen Rahmen gefeiert.

In Anlehnung an den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746 bis 1827) erhielt die Mittelpunktschule in dieser Feier auch ihren Namen. Bürgermeister Schäfer ist mit folgenden Worten aus dieser Feier zu zitieren:

„Möge der Geist des Namensträgers dieser Schule zum Nutzen und zum Segen aller, die an ihr zukünftig wirken und in ihr (der Pestalozzi-Schule) zukünftig das erforderliche Wissen für ihr Leben erhalten, erfüllen.“

Zu dieser Zeit war die Schule für 250 Schüler ausgelegt worden, es unterrichteten neun pädagogische und drei technische Lehrkräfte sowie zwei Pfarrer.

Ein Schulgarten war ebenso angelegt worden.

Erster Schulleiter und Rektor war Karl Erb. Da zu dieser Zeit noch Residenzpflicht für Lehrer herrschte, hatte er seinen Wohnsitz unmittelbar neben der Schule. Danach wohnte in diesem Gebäude der Lehrer und Sprachheilbeauftragte Herbert Hüttl mit seiner Familie, heute befindet sich das Haus in Privatbesitz.

Karl Erb hat das kulturelle Leben in Nieder-Gemünden nach dem 2. Weltkrieg geprägt wie kein anderer.

Seine Tätigkeit in Nieder-Gemünden begann jedoch schon am 1. August 1939. Für 170 Reichsmark unterrichtete er täglich 72 Schülerinnen und Schüler

Bereits unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg nahm er durch seine Tätigkeit als Dolmetscher zwischen den amerikanischen Besatzern und der heimischen Politik wesentlichen Einfluss. Um seine Familie zu ernähren hat er im Anwesen Österreich für die Firma Tobro, heute würde man sagen, gejobbt. Ein dabei hergestelltes Nähkästchen aus dem Jahr 1946 erfüllt noch heute im Haushalt seiner Tochter Elsbeth seine Funktion.

Als Junglehrer war es ihm ein besonderes Anliegen, die jungen Menschen an Bildung heranzuführen, sei es durch die Organisation von Vorträgen oder der Einrichtung einer Volksbibliothek. Viele Nieder-Gemündener haben ihren Bildungs- und Berufsweg ihm zu verdanken, indem er sie durch persönliche Gespräche auf den Weg vorbereitete. Bei den Recherchen zu diesem Bericht stieß der Autor oft auf die Aussage:

„Do koam de Erb…zou meine Ellern en sat..der/däi gitt weirer of die Schoul“. En so woats gemoacht. Gottseidank.

Karl Erb war es auch eine Herzensangelegenheit, junge in der Ausbildung befindliche Pädagogen zu fördern. Dies führte dazu, dass die neu errichtete Schule ein Hort der Ausbildung für Lehrer wurde. Namen von Lehrern wie Attig, Dörr, Erdmann, Jockel, Jung, Sandrock, Wenkel, Schmidt, von Schenck, Offhaus, Hüttl und Grünewald sind nur einige, die jedem Nieder-Gemündener in Erinnerung sind. Dass seine Tochter Elsbeth und deren Ehemann Herrmann Rückert erfolgreiche Lehrer waren ist in diesem Zusammenhang selbsterklärend.

Karl Erb brachte sich auch in das dörfliche Leben weit überdurchschnittlich ein, als Chronist wurde er bereits erwähnt. Hinzu kommen seine Tätigkeiten als Organist,  Mitglied des Kirchenvorstandes, Chorleiter, 1. Beigeordneter, Gemeindevertreter,  und Vorsitzender des SV Nieder-Gemünden sowie Vorsitzender des DRK Ortsverband Bleidenrod.

Für sein Wirken erhielt er 1975 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1980 den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Wenn auch die Aufzählung lückenhaft ist, so kann abschließend festgestellt werden, mit seinem Charisma, seiner Empathie und Lebensfreude und dem gleichzeitigen von Herzblut geprägten Zusammenwirken  mit Bürgermeister Schäfer  hat er das Leben der Gemündener in hohem Maß positiv geprägt. Am 31. Januar 1975 ging er in Ruhestand.

All dies wäre nicht möglich gewesen ohne seine Ehefrau Pauline, die er am 13. Mai 1939 heiratete. Ihr Bonmot: „Mein Mann dankt“ ist vielen Lesern dieser Zeilen mit Sicherheit in liebevoller Erinnerung.

Ebenfalls in guter Erinnerung aus dieser Zeit ist das Lehrerehepaar Gramann, insbesondere Marie Gramann, die bis in die 50er und 60 er Jahre  in Nieder-Gemünden unterrichtete. Ihr ehemaliges Wohnhaus steht noch heute im Wiesenweg.

Das vom hessischen Landtag 1969 verabschiedete Schulverwaltungsgesetz löste die Schulverbände weitgehend auf und übertrug die Schulträgerschaft auf die Landkreise, wobei sich wiederum ein weiterer Trend zur Konzentration abzeichnet.

Seit 1969 gingen zum ersten Mal als Ergebnis des Schulverwaltungsgesetz Nieder-Gemündener Kinder (Geburtsjahrgang 1959) ab dem 5. Schuljahr in die Ohmtalschule Homberg und besuchten dort die neu eingeführte Förderstufe.

Ein weiteres Ergebnis des damals beschlossenen Kreisschulentwicklungsplanes war, auch Burg-Gemündener, Ehringshäuser  und Elpenröder Kinder besuchen die Grundschule in Nieder-Gemünden.

Darüber hinaus war in Nieder-Gemünden bis vor wenigen Jahren eine der Förderschulen des Vogelsbergkreises.

Zum 25-jährigen Jubiläum am 8. September 1990 schreiben die damaligen Schulleiter Ernst Uwe Offhaus (Förderschule)und Frank Wilden (Grundschule) in der Festschrift: Freude und Begeisterung soll eine Zielvorstellung einer Schule sein. Weiter schreiben sie:

Die Leitungen der beiden Schulformen in Nieder-Gemünden bemühen sich, die bestehenden Kontakte und Gemeinsamkeiten weiter zu pflegen und aufrechtzuerhalten.

In 2020 werden in der Grundschule in Nieder-Gemünden 88 Schülerinnen und Schüler von 8 Lehrkräften unterrichtet; dies in 5 Klassen.

Die derzeit erkrankte Schulleiterin Frau Steen wird von Frau Yvonne Dechert vertreten.

Die Pestalozzi-Schule hat sich das Motto „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ gegeben. Neben dem üblichen Lernstoff und dem Heranführen der Kinder an schulisches Wissen gibt es täglich ein warmes Mittagessen. Hausaufgabenbetreuung und Arbeitsgemeinschaften im Sinne der verlässlichen Grundschule runden das Angebot ab.

Am 27. Februar in diesem Jahr ist ein Förderverein für die Pestalozzi-Schule gegründet worden.

Die Kinder können Englisch oder Russisch lernen oder kreativ basteln. Bewegung und Umwelt sind ebenfalls Bestandteile von Arbeitsgemeinschaften. Im Anschluss gibt es ein nachmittägliches Betreuungsangebot, diese Betreuung ist bis 16.oo Uhr täglich und wird kostenfrei angeboten.

Damit ist die Nieder-Gemündener Schule neben ganz wenig anderen Schulen im Vogelsbergkreis eine Ausnahme, in vielen anderen Schulen fallen dafür Kosten an.

Abschließend noch Ausführungen zum Kindergarten.

Bei den Recherchen zum Kindergarten ist zu berichten, Anfänge eines Kindergartens in Nieder-Gemünden gab es bereits während des 2. Weltkrieges, die Räume waren im sogenannten „Braunen Haus“ in der Eckengasse, der heutigen Brunnengasse. Unmittelbar nach Kriegsende verlieren sich jedoch die Spuren eines Kindergartens.

Zitat aus dem Alsfelder Kreisanzeiger vom 23.7. 1959: „Vor und während des Krieges war in Nieder-Gemünden eine der sozialsten Einrichtungen des Dorfes, ein Kindergarten vorhanden. Es nimmt daher nicht wunder, dass der Gemeindeverwaltung aus allen Bevölkerungsschichten und ganz besonders von den bäuerlichen Familien mit kleinen Kindern, immer wieder der Wunsch nach Wiedereinführung eines Kindergartens vorgetragen wurde. Da allerdings die Finanzierungsfrage nicht zu lösen war, wird wenigstens ein Kinderspielplatz geschaffen“. Bereits im September 1959 wurde dieser feierlich eröffnet, er befand sich auf dem heutigen Kirmeszeltplatz.

Der Kindergarten Siebenstein der Gemeinde Gemünden hat seinen Standort in Nieder-Gemünden, da er jedoch erst am 9.10. 1977 eingeweiht wurde hatte die selbständige Gemeinde Nieder-Gemünden kein eigenes Kindergartengebäude. Kinder von Nieder-Gemünden besuchten in den 70 er Jahren den Kindergarten von Homberg/Ohm.

In 2020 gehen 24 Kinder aus Nieder-Gemünden in die Kindertagesstätte.

In der Kindertagesstätte Siebenstein werden 89 Kinder in 5 Gruppen, davon eine Krippengruppe (1 und 2-jährige Kinder) betreut, Nicole Schlosser hat die stellvertretende Leitungsfunktion inne, unterstützt wird sie dabei von dreizehn weiteren Erzieherinnen und einem Erzieher, drei Praktikantinnen, einer Köchin, einem Busfahrer und zwei Reinigungskräften.

Neben den Gruppenräumen gibt es einen Turnraum mit Bewegungsbaustelle.

Die kommunalen Gremien sind derzeit mit der Frage einer Modernisierung und Erweiterung beschäftigt. Im Zusammenhang mit dem Ausweis eines neuen Baugebietes zwischen den zusammenwachsenden Ortsteilen Burg- und Nieder-Gemünden ist eine modern aufgestellte Kindertagesstätte ein Standortvorteil für junge Familien, Arbeitsplätze und Unternehmen.

Mögen Schule und Kindergarten vor Ort in Nieder-Gemünden auch zukünftige Generationen auf das Leben vorbereiten.