Aus der Dorfgeschichte
Erste Erwähnung findet Nieder-Gemünden in einer Urkunde des Klosters Fulda, welche auf den Zeitraum der Jahre 750 bis 779 datiert wird. In dieser Urkunde über-geben ein Graf Arcgos und seine Gattin Liubirc ein Drittel ihrer Güter als Schenkung an Bonifatius. In der Aufzählung der Besitzstätten findet sich auch Nieder-Gemünden, das zu jener Zeit noch Zegemunden - das Dorf an den Mündungen - hieß. Ohm und Felda fließen hier zusammen, das Örtenröder Wässerchen fließt in die Felda und die Hirschbach in die Ohm.
Der Bau der Eisenbahnlinie Gießen - Fulda 1869 bis 1871 brachte Burg- und Nieder-Gemünden den Anschluss an das moderne Verkehrsnetz und führte nach und nach zur Entstehung eines völlig neuen Dorfviertels. Das bis dahin rein landwirtschaftlich ausgerichtete Dorf wurde dadurch zu einer gewerblich orientierten Gemeinde. Die Ansiedlung moderner Gewerbebetriebe in Bahnhofsnähe setzte nach 1945 ein. Nieder-Gemünden zerfiel nunmehr in zwei Ortsteile. Nämlich den alten Ortskern mit seinen fast vollständig unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern und dem neueren Ortsteil "Bahnhof", der auf der gegenüberliegenden Seite der Felda entstand. Mit der Gebietesreform 1972 verlor Nieder-Gemünden seine Selbständigkeit und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung der Großgemeinde Gemünden (Felda).